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Klärwerk Neuburg an der Donau– Neubau einer Phosphor-Recycling-Anlage

CNP CYCLES begrüßt den Auftrag der Stadt Neuburg an der Donau für den Neubau einer Phosphor-Recycling-Anlage.

Bei CNP CYCLES sorgen wir uns um die Umwelt und ein nachhaltiges natürliches Gleichgewicht in den Kreisläufen unseres Ökosystems. Das P in unserem Namen steht für das chemische Element Phosphor. Als wichtiger Nährstoff, ist es eines der wertvollsten Elemente für lebende Organismen und als solches nicht ersetzbar. Obwohl Phosphor in der Erdkruste häufig vorkommt, gibt es nur wenige Möglichkeiten des Abbaus auf der Erde und der Abbau reduziert die Vorkommen unwiederbringlich. Im Abwasser verursacht Phosphor jedoch Umweltprobleme und hohe Betriebskosten. Mit ressourceneffizienten Verfahren kann Phosphor effizient aus dem Abwasser teilweise oder fast vollständig aus dem Klärschlamm zurückgewonnen werden. Anschließend kann dieser für Düngemittel verwendet werden. Die deutsche Bundesregierung verstärkt dieses Recycling von Wertstoffen aus kommunalen Abwässern und Klärschlämmen. So schreibt sie in der neuen Klärschlammverordnung (AbfKlärV 2017) die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm vor. Die P-Rückgewinnung ist demnach mittlerweile kein Merkmal von Pionierkläranlagen mehr, sondern gesetzlich verpflichtend. Jedoch wird die Kläranlage in Neuburg a. d. Donau mit dem „Neuburger Verfahren“ Pionier eines neuen Verfahrens zur Phosphor-Verwendung. Denn sie dient als Pilotanlage für den Bau einer Phosphor-Recycling-Anlage, welche die Erzeugung eines phosphatreichen Produktes, zur landwirtschaftlichen Nutzung als Düngemittel oder in der Phosphorindustrie, zum Zweck hat.

Konzept der Phosphor - Recycling - Anlage in Neuburg a.d. Donau

In der oben abgebildeten Halle entsteht eine Recycling-Anlage für Phosphor. In der Recycling-Anlage wird das Phosphat nach der Klärschlammentwässerung aus dem Zentrat entnommen. Dazu wird es mit dem Träger- und Reaktionsmaterial Calcium Silikat Hydrat (CSH) in Kontakt gebracht. Das in der wässrigen Phase gelöste Phosphat geht durch Kristallisation eine Bindung mit den CSH - Phasen ein. Durch die Reaktion werden Hydroxidionen freigesetzt und es kommt zu einem leichten Anstieg des pH-Werts. Das „Neuburger Verfahren“ nutzt einen Fließbettreaktor. Dabei wird das beladene CSH Substrat kontinuierlich ausgetragen und entsprechend frisches nachgefüllt. Dazu werden die Phosphatkonzentrationen im Zu- und Ablauf regelmäßig analysiert. So werden immer optimale Kristallisationsbedingungen geschaffen und das Material schonend durch den Reaktor gefördert. Im Anschluss wird das Material getrocknet und in Bigbags abgefüllt.

Am Ende erhält man ein sehr reines, kaum verschmutztes phosphathaltiges Produkt, das in der Düngemittelindustrie oder direkt als Düngemittel genutzt werden kann.